Ölwechsel – Alles, was Sie wissen müssen, um Ihren Motor zu schützen

Ein Ölwechsel gehört zu den wichtigsten Wartungsarbeiten an jedem Fahrzeug. Er sorgt dafür, dass der Motor zuverlässig, effizient und langlebig bleibt. Viele Autofahrer unterschätzen die Bedeutung dieses kleinen, aber entscheidenden Services – und riskieren damit teure Schäden.
In diesem Artikel erfahren Sie alles über den Ölwechsel: warum er nötig ist, wie oft er gemacht werden sollte, welche Kosten entstehen und ob man ihn selbst durchführen kann.
Warum ist ein Ölwechsel so wichtig?
Motoröl ist das Blut Ihres Fahrzeugs. Es sorgt dafür, dass alle beweglichen Teile des Motors geschmiert werden, um Reibung und Verschleiß zu minimieren. Ohne regelmäßigen Ölwechsel verliert das Öl nach und nach seine Schmierfähigkeit, verschmutzt und kann sogar den Motor beschädigen.
Funktionen von Motoröl
- Schmierung der Motorteile – Reduziert Reibung zwischen Metallteilen.
- Kühlung – Transportiert Wärme von den heißen Motorkomponenten weg.
- Reinigung – Nimmt kleine Schmutzpartikel, Ruß und Metallabrieb auf.
- Korrosionsschutz – Verhindert Rostbildung im Motor.
Wie oft sollte man einen Ölwechsel machen?
Die Häufigkeit hängt vom Fahrzeug, der Fahrweise und dem verwendeten Öl ab.
- Herstellerempfehlung: Meist alle 10.000 bis 30.000 Kilometer oder einmal jährlich.
- Bei Kurzstreckenfahrten: Ölwechsel öfter durchführen, da das Öl schneller altert.
- Bei älteren Fahrzeugen: Lieber etwas früher wechseln, da alte Motoren stärker verschleißen.
Tipp: Moderne Fahrzeuge zeigen im Bordcomputer an, wann der nächste Ölwechsel fällig ist.
Die verschiedenen Arten von Motoröl
Beim Ölwechsel ist es wichtig, das richtige Öl zu wählen. Die gängigen Kategorien sind:
- Mineralöl – Preiswert, aber kürzere Wechselintervalle.
- Teilsynthetisches Öl – Guter Kompromiss zwischen Preis und Leistung.
- Vollsynthetisches Öl – Beste Schmierung, längere Wechselintervalle, ideal für moderne Motoren.
- Spezialöle – Für bestimmte Motoren wie Hochleistungsfahrzeuge oder Oldtimer.
So läuft ein Ölwechsel ab
Ein professioneller Ölwechsel in der Werkstatt dauert meist 20–30 Minuten. Der Ablauf:
- Fahrzeug anheben – Mit Hebebühne oder Wagenheber.
- Altöl ablassen – Ablassschraube öffnen, Öl vollständig ablaufen lassen.
- Ölfilter wechseln – Sehr wichtig, da der Filter Schmutzpartikel zurückhält.
- Neues Öl einfüllen – Passend zur Motorart und in der richtigen Menge.
- Ölstand prüfen – Mit dem Peilstab kontrollieren.
Ölwechsel selbst machen – geht das?
Ja, aber nur, wenn man über das nötige Werkzeug und Wissen verfügt. Dazu benötigt man:
- Wagenheber oder Hebebühne
- Ölauffangwanne
- Neuer Ölfilter
- Passendes Motoröl
- Drehmomentschlüssel für die Ablassschraube
⚠ Achtung: Altöl muss fachgerecht entsorgt werden. In Deutschland ist das Wegkippen in die Umwelt streng verboten und kann hohe Strafen nach sich ziehen.
Kosten für einen Ölwechsel
Die Preise variieren je nach Fahrzeugtyp, Ölqualität und Werkstatt:
- Kleine Werkstatt: ca. 50–90 €
- Vertragswerkstatt: ca. 80–200 €
- Selbst machen: ca. 30–60 € (nur Materialkosten)
Tipp: Bei Inspektionen ist der Ölwechsel oft bereits im Preis enthalten.
Häufige Fehler beim Ölwechsel
- Falsches Öl verwenden – Kann Motorschäden verursachen.
- Ölfilter nicht wechseln – Reduziert die Lebensdauer des frischen Öls.
- Zu viel oder zu wenig Öl einfüllen – Beides kann den Motor beschädigen.
- Dichtungen vergessen – Führt zu Ölverlust.
Umweltaspekte beim Ölwechsel
Motoröl ist Sondermüll und darf niemals in den Hausmüll oder Abfluss gelangen.
Werkstätten kümmern sich automatisch um die umweltgerechte Entsorgung.
Wer den Ölwechsel selbst durchführt, muss das Altöl bei Verkaufsstellen oder Recyclinghöfen abgeben.
Vorteile eines regelmäßigen Ölwechsels
- Längere Motorlebensdauer
- Besserer Kraftstoffverbrauch
- Weniger Reparaturen
- Mehr Fahrkomfort
- Geringeres Risiko teurer Motorschäden
Checkliste – So vergessen Sie keinen Ölwechsel
- Datum des letzten Ölwechsels notieren
- Kilometerstand festhalten
- Nächstes Intervall im Kalender eintragen
- Ölstand regelmäßig (alle 1.000 km) kontrollieren
FAQ zum Thema Ölwechsel
Wie merke ich, dass ein Ölwechsel fällig ist?
Oft zeigt es der Bordcomputer an. Auch dunkles, dickflüssiges Öl am Peilstab ist ein Hinweis.
Was passiert, wenn ich den Ölwechsel vergesse?
Das Öl verliert seine Schmierfähigkeit, es bilden sich Ablagerungen, und der Motor kann schwer beschädigt werden.
Kann ich beim Ölwechsel Geld sparen?
Ja, durch Eigenarbeit oder Preisvergleiche zwischen Werkstätten. Billiges Öl ist jedoch nicht immer die beste Wahl.
Welches Öl ist das beste?
Das vom Hersteller empfohlene Öl – es ist optimal auf den Motor abgestimmt.
Muss der Ölfilter immer gewechselt werden?
Ja, sonst kann das frische Öl schnell wieder verschmutzen.
Wie entsorge ich Altöl richtig?
Bei Recyclinghöfen oder dort, wo Sie das Öl gekauft haben – Händler sind verpflichtet, es kostenlos zurückzunehmen.
Fazit: Ölwechsel – Kleine Arbeit, große Wirkung
Ein regelmäßiger Ölwechsel ist einer der wichtigsten Schritte, um die Lebensdauer Ihres Motors zu verlängern und teure Reparaturen zu vermeiden. Er kostet nicht viel, bringt aber enorme Vorteile für Leistung, Verbrauch und Umwelt. Ob in der Werkstatt oder in Eigenregie – Hauptsache, er wird rechtzeitig gemacht.